Osteoporose: Welche Anzeichen gibt es? | osteoporose.de

Osteoporose und ihre Anzeichen: So erkennen Sie die Erkrankung

Experten zählen Osteoporose zu den zehn wichtigsten Volkskrankheiten in Deutschland. Dennoch bleibt sie lange unerkannt, häufig zu lange, und wird erst dann diagnostiziert, wenn Knochenbrüche vorliegen und die Erkrankung somit bereits fortgeschritten ist. Doch es gibt Osteoporose-Anzeichen, auf die Sie schon vorher verstärkt achten können, um die Gefahr für die Knochen so früh wie möglich zu erkennen und weitere Gesundheitsschäden zu verhindern.

Erste Osteoporose-Anzeichen

Stabile Knochen ermöglichen Mobilität und Unabhängigkeit. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, wie sich Osteoporose bemerkbar macht. Werden Osteoporose-Anzeichen wahrgenommen und früh erkannt, lassen sich die Folgen der Erkrankung abschwächen oder sogar ganz verhindern.

Zu den häufigsten Anzeichen der Osteoporose gehören:2
  • wiederholte, dumpfe Rückenschmerzen: Bei Rückenschmerzen schließen Betroffene und Ärzte unter Umständen nicht sofort auf Osteoporose, die Beschwerden werden häufig zuerst anderen Ursachen zugeschrieben, wie einem Hexenschuss oder einer Reizung des Ischiasnervs. Der Ischiasnerv sorgt dafür, dass sich die Muskeln in den Beinen zusammenziehen können und leitet Empfindungsmeldungen aus den unteren Extremitäten zurück zum Gehirn und Rückenmark.
  • Knochenbrüche: Die Anfälligkeit für Knochenbrüche ist bei Osteoporose aufgrund der verminderten Knochendichte erhöht; vor allem im Bereich der Wirbelsäule (Wirbelkörper) und des Oberschenkelhalses kommt es immer wieder zu Brüchen. Wer sich diese bereits beim harmlosen Anstoßen oder bei alltäglichen Tätigkeiten, zum Beispiel beim Heben oder Tragen von Gegenständen zuzieht, sollte aufhorchen und mit seinem behandelnden Arzt darüber sprechen.
  • Veränderung der Körpergröße: Aufgrund der Rückenschmerzen, die durch die eingebrochenen Wirbel hervorgerufen werden, nehmen Patienten häufig eine Schonhaltung an, indem sie sich mit Kopf und Schultern nach vorne beugen. Durch den Einbruch verliert der Wirbel zudem an Höhe, woraufhin sich bei Osteoporose insgesamt die Wirbelsäule verkürzt. Ein Rundrücken (auch Witwenbuckel genannt) bildet sich aus und die Körpergröße nimmt ab.
Übrigens: Durch die unweigerliche Verlagerung des Körperschwerpunkts nach vorne und die damit verbundene Fehlbelastung können wiederum Schmerzen an anderen Körperstellen auftreten, zum Beispiel in den Kniegelenken.

       
           
Knochendichtemessung
ermöglicht Diagnose
                             
       
   

Je früher die Anzeichen von Osteoporose erkannt werden, desto besser

Das Verständnis über den menschlichen Knochenaufbau, -umbau und -abbau sowie die medizinischen Erkenntnisse über die chronische Skeletterkrankung Osteoporose sind in den letzten Jahren weit fortgeschritten:
  • Die Knochendichtemessung gilt als zuverlässige, standardisierte Methode zur Diagnose. Mit ihr können Fachärzte für Osteoporose den Beginn und Schweregrad der Erkrankung feststellen.
  • Es gibt Möglichkeiten, der Osteoporose vorzubeugen. Beispiele sind eine kalziumreiche Ernährung, viel Bewegung und der Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol.
  • Osteoporose ist behandelbar. Auch, wenn beispielsweise der Schweregrad der manifesten Osteoporose vorliegt, also wenn bereits Knochenbrüche stattgefunden haben, gibt es wirksame medikamentöse Therapien, mit denen sich zumindest Folgefrakturen vermeiden und die Lebensqualität verbessern lassen.3
Klar ist: Wird die Osteoporose früh erkannt, lässt sie sich besser behandeln. Also erklären Sie im Gespräch mit dem Arzt, was Sie bedrückt, und teilen Sie ihm mit, wenn Sie denken, dass sich Anzeichen der Osteoporose bei Ihnen bemerkbar machen. Vor dem Arztgespräch können Sie unseren Risikotest ausfüllen und so eine erste Einschätzung erhalten. Für die Diagnose hilft auch Ihre Einschätzung und das Nennen bekannter, individueller Risikofaktoren für Osteoporose.
Ziehen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt an einem Strang, indem Sie durch Ihr aktives Zutun helfen, dem Knochenschwund entgegenzuwirken. Verlieren Sie dabei nicht ihr gemeinsames Ziel aus den Augen: Alles für die Gesundheit Ihrer Knochen zu tun.

  1. Reiner: Osteoporose: Schwache Knochen leitliniengerecht stärken, in: EXTRACTA ortho 6 2009 (2); abgerufen unter: http://www.bayerisches-osteoporose-zentrum.de/tl_files/OZ/pub_fachartikel/druckfreigabe_osteoporose_leitlinien.pdf (Stand: 29.11.2017)
  2. Netzwerk Osteoporose: Osteoporose kennt keine Grenzen!; abgerufen unter: http://www.netzwerk-osteoporose.de/images/stories/Aktuelles/2013/Mai/Osteoporose_kennt_keine_Grenzen/deutsch/Osteoporose_kennt_keine_Grenzen_in_Deutsch_orig.pdf (Stand: 30.11.2017)
  3. Bartl, Reiner: Osteoporose: Diagnostik, Prävention und Therapie, in: Lege artis 2012; 2; abgerufen unter: http://www.bayerisches-osteoporose-zentrum.de/tl_files/OZ/pub_fachartikel/ubersicht_Osteoporose_Bartl_edd.pdf (Stand: 30.11.2017)

Spezialist klärt Patienten über Osteoporose auf

Der Facharzt

Auf der Spur: Bei einem Verdacht sollten Sie den Facharzt aufsuchen.

Mann beim Arzt zur Osteoporose Untersuchung

Diagnose

Der Arzt kann einer Osteoporose früh auf die Schliche kommen.

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