Gegen Osteoporose: Vitamin D und Kalzium | osteoporose.de

Osteoporose: Warum sind Vitamin D und Kalzium so wichtig?

Nicht umsonst gehören Vitamin D und Kalzium zur Basistherapie bei Osteoporose: Vitamin D sorgt unter anderem dafür, dass die Aufnahme des Kalziums aus dem Darm stattfindet und der Einbau von Kalzium in den Knochen gefördert wird. Somit sind Kalzium und Vitamin D gemeinsam für stabile und gesunde Knochen verantwortlich. Ein Mangel an beidem kann verantwortlich für den Abbau von Knochenmasse sein. Dem sollte bei Osteoporose entgegengesteuert werden. Aber wie gelingt das?

Sonnenstrahlen gegen Osteoporose: Vitamin-D-Bildung in der Haut

Vitamin D wird hauptsächlich durch die Sonneneinstrahlung (UVB-Strahlung) in der Haut gebildet. Das ist das Besondere im Vergleich zu anderen Vitaminen, die der Körper normalerweise nicht selbst herstellen kann und ihm über die Nahrung zugeführt werden müssen.
In den Sommermonaten ist es vergleichsweise leicht, seinen Vitamin D-Bedarf durch die Sonne zu decken. Experten empfehlen deshalb, täglich bis zu 25 Minuten mit entblößten Armen oder Beinen sowie mit freiem Gesicht an der frischen Luft zu verbringen, damit der Körper den Vitalstoff selbst herstellen kann. Anders dagegen im Winter. Betroffene von Osteoporose sollten wissen: Die UVB-Strahlung in Europa reicht zu der dunklen Jahreszeit nicht mehr aus, um genügend Vitamin D über die Haut aufzunehmen. Auch wenn der Körper einige Zeit auf seinen Vitamin D-Vorrat zurückgreifen kann, besteht bei vielen Menschen im Winter ein Vitamin D-Mangel.

Wie viel Vitamin D benötigt der Körper bei Osteoporose?

Osteoporose-Patienten, die ihren Vitamin D-Bedarf nicht ausreichend durch den Aufenthalt in der Sonne abdecken können, wird die zusätzliche Aufnahme durch Supplemente empfohlen. Der Tagesbedarf bei Osteoporose an Vitamin D wird mit 800 bis 1.000 Internationalen Einheiten (IE) angegeben.2 Dabei entsprechen 40 IE einem Mikrogramm, als Tagesdosis bedeutet das 20 bis 25 Mikrogramm Vitamin D.
Auch bestimmte Lebensmittel können in der sonnenärmeren Jahreszeit einen Teil des lebenswichtigen Vitamins liefern. Hier sind vor allem einige Fischsorten wie Hering, Lachs oder Aal besonders hervor zu heben. Vegetarische Vitamin D-Lieferanten sind einige Pilze wie Steinpilze, Pfifferlinge oder Champignons.
Ausgewählte Lebensmittelbeispiele, die besonders viel Vitamin D enthalten:
Lebensmittel (je 100 Gramm) Vitamin D (in Mikrogramm)
Fisch  
Hering (Atlantikhering) 25
Lachs (Salm) 16
Aal (Flussaal) 20
Pilze  
Steinpilze 3,1
Pfifferlinge 2,1
Champignons 1,9
Werte aus: Elmadfa, Ibrahim: Die große GU Nährwert-Kalorien-Tabelle 2016/17. München: Gräfe und Unzer. S. 82-83.

Nicht nur bei Osteoporose: Kalzium stabilisiert die Knochen

Kalzium ist nicht nur ein wichtiger Knochenbaustoff, sondern erfüllt weitere zahlreiche Funktionen im Körper: Unter anderem ist Kalzium an der Zellteilung, der Erregung von Muskel- und Nervenzellen sowie an der Blutgerinnung beteiligt. Die Knochen werden als Kalziumspeicher genutzt. Der Bedarf an Kalzium wird in der Regel über die Nahrung abgedeckt. Laut der Gesellschaft für Ernährung sollten gesunde Erwachsene und ältere Menschen täglich rund 1000 Milligramm Kalzium zu sich nehmen. Dies ist auch Osteoporose-Patienten anzuraten. Vor allem in Milchprodukten wie Käse oder Joghurt ist viel Kalzium enthalten. Nennenswerte Konzentrationen befinden sich auch in Gemüsesorten wie Broccoli und Grünkohl. Kalziumreiches Mineralwasser (ab 150 Milligramm pro Liter) ist ebenfalls eine gute Quelle- nur zwei Flaschen Mineralwasser (500 Milligramm Kalzium pro Liter) pro Tag reichen schon aus, um Ihren täglichen Kalziumbedarf zu decken!

Kalzium-Mangel: Mitverursacher der Osteoporose

Steht dem Körper nicht genügend Kalzium zur Verfügung, sinkt folglich die Kalziumkonzentration im Blut. Der Körper versucht dies auszugleichen, indem der Mineralstoff aus dem Knochenspeicher freigesetzt wird. Bleibt die Kalziumunterversorgung ein Dauerzustand, kann diese Demineralisierung der Knochen eine Osteoporose begünstigen.
Vor allem älteren Menschen fällt es mitunter schwer, genügend Kalzium aufzunehmen. Zum einen spielt dabei die falsche Lebensmittelwahl, aber auch eine zu geringe Nahrungsaufnahme eine Rolle. In diesem Fall kann die Einnahme eines Kalzium-Präparates als Ergänzung sinnvoll sein. Welches Kalzium-Supplement zur Vorbeugung der Osteoporose das richtige für Sie ist und ob Sie tatsächlich eines benötigen, können Sie mit Ihrem Arzt besprechen.

Weitere Nährstoffe für die Knochengesundheit

Neben Vitamin D und Kalzium sollten Sie auch weitere Vitamine und Mineralien im Zuge der Osteoporose Therapie nicht außer Acht lassen. In der Regel reicht eine gesunde Ernährung aus, um seinem Körper mit allen knochenwichtigen Nährstoffen zu versorgen. Dazu zählen:
  • Magnesium (vor allem in grünem Gemüse und manchen Mineralwässern)
  • Zink (in Fleisch)
  • Vitamin B6 (in Vollkornprodukten und Fleisch)
  • Vitamin C (in Obst und Gemüse)
  • Vitamin K (in Kohlsorten, Salat, gereiftem Käse)
Phosphat ist neben Kalzium und Magnesium ein weiteres wichtiges Knochenmaterial. Allerdings hat man durch zahlreiche Phosphat-Zusätze in Lebensmitteln (vor allem in Wurstwaren und Fleisch) einen Mangel eher weniger zu befürchten. Andere Vitalstoffe sind dagegen kritischer. Wer wenig Obst und Gemüse isst und sich einseitig ernährt, läuft Gefahr, ein Defizit an bestimmten Nährstoffen zu haben. Auch ältere Menschen sollten aufpassen. Nicht nur eine geringere Menge an Nahrung kann in einer Unterversorgung münden, auch die schlechtere Aufnahme der Vitamine und Nährstoffe im Darm kann dafür mitverantwortlich sein.

Inspiration für Rezepte im Internet

Damit Ihnen nicht die Ideen für gesunde und nährstoffreiche Mahlzeiten ausgehen, können Sie sich auch von Kochvideos im Internet inspirieren lassen. Bestes Beispiel: Sport- und Ernährungsexperte Philipp Berger mit seinem Rezept für veganen Joghurt:


  1. Bundesinstitut für Risikobewertung: Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D. Abgerufen unter: http://www.bfr.bund.de/de/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zu_vitamin_d-131898.html (Stand: 29.11.2017)
  2. DVO-Leitlinie 2017 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern; abgerufen unter: http://www.dv-osteologie.org/dvo_leitlinien/dvo-leitlinie-2017 (Stand: 07.08.2018), S. 144.
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Kalzium, empfohlene Zufuhr, Abgerufen unter: http://www.dv- http://www.dge.de/presse/pm/dge-aktualisiert-die-referenzwerte-fuer-Kalzium (Stand:01.12.17)

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