Osteoporose: Schmerzen bekämpfen | osteoporose.de

Osteoporose-Schmerzen lindern mit Hilfe einer Schmerztherapie

Den Schmerz durchbrechen – das ist das A und O bei der Behandlung von Osteoporose. Denn bleiben die Beschwerden bestehen, nehmen Patienten häufig eine Schonhaltung ein und bewegen sich generell weniger. Die Folge: Muskulatur und auch Knochen bauen weiter ab. Gerade bei Osteoporose-Patienten, die es bereits mit fehlender Knochenmasse zu tun haben, entsteht daraus ein Teufelskreis. Demnach gilt es, die Osteoporose-Schmerzen direkt nach Diagnosestellung zu lindern und eine dafür geeignete Schmerztherapie zu beginnen. Wie kann so eine Behandlung aussehen?

Wie sieht eine mögliche individuelle Schmerztherapie aus?

Warum ist es eigentlich neben der Verbesserung des Wohlbefindens wichtig, den Schmerz einzudämmen? Die Beschwerden sollten gelindert werden, da sonst eine Schonhaltung und Immobilität beim Betroffenen drohen. Fehlende Bewegung und verkrampfte Fehlstellungen können das Fortschreiten von Osteoporose und damit des Knochenabbaus fördern. Denn: Bei Belastung der Knochen wird deren Aufbau stimuliert. Dadurch verstärkt der Körper die Produktion von Knochenmasse – eine Funktion, die bei mangelnder körperlicher Aktivität zu kurz kommt.
Eine individuelle Schmerztherapie ist demnach so früh wie möglich anzusetzen, damit der Patient durch Bewegung aktiv gegen Osteoporose vorgehen kann. Abhängig von der Schwere der Schmerzen werden hier verschiedene Medikamente verschrieben. Bei nur leichten Beschwerden (Stufe eins) sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac verwendbar. Allerdings sollte diese Therapie mit Medikamenten nur unter Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Bei starken (Stufe zwei) oder heftigen (Stufe drei) Osteoporose-Schmerzen sind Opioide nötig, die ausschließlich vom Mediziner verschrieben werden können. Für bestimmte Situationen, beispielsweise in Vorbereitung auf eine Bewegungstherapie, ist auch das direkte Einspritzen von Lokalanästhetika in die angrenzende Muskulatur oder direkt in die Wirbelgelenke möglich. Die Wirkung ist jedoch zeitlich auf circa acht Stunden begrenzt.1
Generell ist es wichtig, auftretende Schmerzen medizinisch abklären zu lassen. Hat der Arzt die genaue Ursache festgestellt, können speziell darauf angepasste Schmerztherapien eingeplant werden.

Osteoporose-Schmerzen lindern mittels nicht-medikamentöser Therapie

Medikamente allein können zwar für einen gewissen Zeitraum den Schmerz nehmen, sind aufgrund der Nebenwirkungen über einen längeren Zeitraum aber nicht die ideale Lösung. Eine kombinierte Schmerztherapie, die sowohl die medikamentöse Behandlung als auch Bewegung aufgreift, ist sinnvoll. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine schnelle Mobilisierung des Patienten, um Muskelschwund und zusätzlichen Knochenabbau zu verhindern. Allgemein finden folgende unterstützenden Maßnahmen Gebrauch, um Schmerzen der Osteoporose zu lindern:
  • Physiotherapie
  • Yoga
  • Atemübungen
  • Akupunktur
  • Elektrotherapie
Zur Unterstützung der aufrechten Körperhaltung und zur Besserung der Beschwerden kann zusätzlich ein Korsett oder Stützmieder (auch: Lumbalmieder; Bandage für die Lendenwirbelsäule) getragen werden. In jedem Fall ist es für Betroffene wichtig, sich Unterstützung bei Medizinern oder auch in Selbsthilfegruppen zu holen.

Wie entstehen die Schmerzen bei Osteoporose?

Die Entstehung von Osteoporose ist oft ein schleichender Prozess, der zu Beginn keine Symptome mit sich bringt. Wenn es dann zu Osteoporose-Schmerzen kommt, handelt es sich in der Regel um Knochenschmerzen oder – wie in den meisten Fällen – um Beschwerden im Rücken. Es gibt zwei Schmerzdefinitionen, die zu unterscheiden sind:
  • Der akute Osteoporose-bedingte Rückenschmerz: Akute Schmerzen im Allgemeinen sind zeitlich begrenzt und treten spontan als Reaktion auf eine Gewebeschädigung auf. Im Fall von Osteoporose ist dies meistens die Folge eines Bruches. Die teilweise heftigen, gut lokalisierbaren Schmerzen (häufig Rückenschmerzen) entstehen unter anderem durch Risse der Knochenhaut, die mit Nerven durchzogen ist. Akute Schmerzen bei Osteoporose lassen meist innerhalb von zehn bis zwölf Wochen nach.1,2
  • Der chronische Osteoporose-bedingte Schmerz: Wird die Osteoporose nicht behandelt, sind dauerhafte Schmerzen möglich, die (gerade im Rücken) im Laufe des Tages zunehmen und am Abend sehr stark sein können. Weitere Brüche sind wahrscheinlich, wodurch sich die Stellung und Statik des Rückens verändern kann. Fehlhaltungen sind eine Folge, die Veränderungen der Muskulatur, Sehnen und Bänder mit sich bringen. Die Osteoporose-Schmerzen als ständigen Begleiter zu haben, ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch sehr belastend.
Doch Betroffene müssen nicht mit den Beschwerden leben. Eine frühzeitige Behandlung der Schmerzen bei Osteoporose mittels einer Schmerztherapie kann Linderung verschaffen.

  1. Netzwerk-Osteoporose e.V.: Schmerztherapie bei Osteoporose. URL: https://www.netzwerk-osteoporose.de/fachbeitraege/schmerz/schmerztherapie-bei-osteoporose/ (7.12.2018).
  2. Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose: Osteoporose und Schmerz. URL: https://www.osteoporose-deutschland.de/wp-content/uploads/2015/05/SchmerzOsteo20131.pdf (10.12.2018).

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