Bei Osteoporose: Wie Sport und Gymnastik helfen können
Wer unter Osteoporose leidet, der neigt in vielen Fällen dazu, die Bewegung im Alltag Stück für Stück zu reduzieren – aus Angst vor Stürzen oder Brüchen. Diese Einstellung ist zwar mehr als verständlich, doch kann sie auf Dauer negative Auswirkungen haben und sogar zu einer Verschlechterung der Symptomatik beitragen. Was können Betroffene also tun? Wir erklären Ihnen, welche positiven Effekte Sie bei Osteoporose durch Sport und Gymnastik erzielen können.
Osteoporose und Sport: Knochen, die belastet werden, werden stärker
Der Begriff „Belastung“ ist in unserem Sprachgebrauch oft negativ besetzt. Er legt nahe, dass etwas unter Druck gerät, dabei zunehmend schwächer wird und schließlich bricht. Für technische Konstruktionen mag das gelten, nicht aber für Ihr Skelett. Der Grund ist simpel: Knochen ist ein lebendiges Gewebe, das auf äußere Einflüsse reagieren kann. Werden über die Muskulatur Zug und Druck auf ihn ausgeübt, wird der Um- und Aufbau von Knochensubstanz angeregt und er wird so stabiler.
Wie das sein kann? Der Körper behält das Skelettsystem genau im Auge – spezielle Sensoren messen laufend, wie stark es in Anspruch genommen wird.
Nimmt die Belastung der Knochen zu, signalisiert das Gehirn: Knochengewebe wird gebraucht. In der Folge
verstärkt der Körper den Aufbau der Knochenmasse, also die Aktivität der Osteoblasten (spezielle knochenaufbauende Zellen). Haben sie so viel Knochengewebe gebildet, dass sie komplett davon umgeben sind, wandeln sich die Osteoblasten in sogenannte Osteozyten um. Ab diesem Zeitpunkt sind sie unter anderem dafür zuständig, den Knochen zu erhalten. Für Osteoporose-Patienten ist dieses System von unschätzbarem Vorteil: Durch Sport und Gymnastik können sie ihre Knochen also stärken und
einem Fortschreiten der Erkrankung entgegenwirken.
Den Spaß nicht vergessen: Sport bei Osteoporose
Was ist nun also unter „körperlicher Belastung“ zu verstehen? Nun, das kommt ganz auf Sie an. Eine anspruchsvolle körperliche Arbeit kann die Knochen bei
Osteoporose ebenso stärken wie
Sport. Deswegen ist in den meisten Ratgebern auch schlicht von
Training und körperlicher Aktivität die Rede. Was Ihnen persönlich gut tut, hängt ab von Ihrem Alter und Ihrem körperlichen Leistungsvermögen. Natürlich ist ebenfalls wichtig, ob Sie „nur“ zu den Personen mit erhöhtem Osteoporoserisiko gehören, bereits eine Osteoporose haben oder sogar schon einen
Knochenbruch erlitten haben.
Sie wollen damit beginnen, mehr Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren? Keine Sorge, Sie müssen nicht direkt zur absoluten Sportskanone werden. Fangen Sie langsam an und finden Sie Aktivitäten, mit denen Sie sich wohlfühlen und die Ihnen Spaß bereiten – Ihr Pensum können Sie dann allmählich steigern. Für den besten Effekt bei Osteoporose greifen Sie idealerweise auf Sportübungen zurück, bei denen die Knochen stark in Anspruch genommen werden: Geeignet sind beispielsweise Gymnastik, Krafttraining, Wandern oder Nordic Walking.
Achten Sie auch darauf, dass trotz aller Disziplin das Vergnügen nicht zu kurz kommt: Vielleicht ist Sport in der Gruppe etwas für Sie. Viele Sportvereine oder Behandlungszentren bieten spezielle Kursangebote zur Knochenstärkung an. Generell gilt hier: Egal was Sie tun, nur was Ihnen Spaß macht, wird Ihnen auch auf Dauer nutzen!