Hilfsmittel bei Osteoporose – Orthese bringt Stabilität
Die Wirbelsäule trägt täglich die gesamte Last unseres Oberkörpers und ist aus diesem Grund gerade bei Osteoporose-Patienten gefährdet: Die porösen, entmineralisierten Wirbel können durch Belastung leichter brechen. Folgen wie eine Vorwärtskrümmung im oberen Rücken oder das Zusammensacken der Wirbel sind möglich. Als Hilfsmittel und zur Vorbeugung werden bei Osteoporose unter anderem Orthesen (auch: Stützkorsetts) eingesetzt. Sie helfen Betroffenen, eine aufrechte Haltung zu wahren, und stabilisieren den Rücken.
Aktiv oder passiv? Die unterschiedlichen Rückenorthesen
Eine Orthese kann verschiedene Funktionen erfüllen und wird je nach Krankheitsbild passend verordnet. Eine Unterscheidung erfolgt zwischen der aktiven und passiven Rückenorthese.
- Passive Orthese: Diese Ausführung ist mit einem Stützkorsett zu vergleichen und soll bei Osteoporose hauptsächlich den Rücken entlasten. Sie wird bei starken Bewegungsschmerzen und zur Stabilisierung eingesetzt.
- Aktive Orthese: Sie soll aktiv die Haltung verbessern und den Rücken wieder in die korrekte Position bringen, indem sie sowohl Bauch- als auch Rückenmuskulatur kräftigt. Aktive Rückenorthesen unterstützen nach Wirbelbrüchen und bei schmerzenden Bewegungsabläufen.
Gerade Osteoporose-Patienten verfallen schmerzbedingt oftmals in eine Fehlhaltung, wodurch zum Beispiel ein
Rundrücken entstehen kann. Ein Rückenkorsett erinnert den Körper an die
richtige Haltung und wirkt einer Krümmung entgegen. Durch die Aufrichtung des Rückens sorgt das Hilfsmittel zudem für ein verbessertes Ein- und Ausatmen und kann in Kombination mit der richtigen
Sturzprophylaxe besonders ältere Menschen vor dem Hinfallen schützen.
Zusätzlich sind Hüftprotektoren als weitere Maßnahme zur Bruch-Prävention möglich. Das Thema vorbeugende
Selbsthilfe zum Beispiel durch gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung – ist neben einer
medikamentösen Behandlung ein wichtiger Bestandteil der Osteoporose-Therapie.
Orthesen-Anpassung bei Osteoporose
In der Regel werden Rückenkorsetts vom Arzt verschrieben. Ist dies der Fall, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Eventuell hinzukommende Zusatzkosten, die abhängig vom jeweiligen Model sind, muss der Patient selbst tragen. Im Sanitätshaus werden Rückenorthesen individuell angepasst, damit sie bequem sitzen und ein idealer Tragekomfort gegeben ist.
Es gibt unterschiedliche Formen von Orthesen bei Osteoporose, die meisten werden über der Kleidung getragen und können eigenständig an- und abgelegt werden. Welche Variante für den Patienten die beste ist, sollte im Sanitätshaus mit dem Fachpersonal besprochen werden. Nach einigen Wochen ist eine erneute Anpassung der Rückenorthese ratsam, da sich die Haltung bereits verändert hat und Muskeln trainierter sind.
Weitere Tipps zum Tragen von Rückenorthesen
Beim Tragen von Orthesen ist es wichtig, in
Bewegung zu bleiben. Spazieren gehen oder leichte alltägliche Arbeiten sind nötig, damit der Rücken gestärkt wird und die Orthese ihre Aufgabe richtig erfüllt. Im Liegen und Sitzen kann sie abgenommen werden. Zu Beginn ist es möglich, dass ein leichter Muskelkater durch die gewünschte Kräftigung der Muskulatur entsteht, welcher aber nach einiger Zeit und nach regelmäßigem Benutzen nachlässt. Am besten legen Sie die Rückenorthese jeden Tag etwas länger an, dadurch schwindet mit der Zeit der Muskelkater und der Körper kann sich langsam an die Stütze am Rücken gewöhnen.