Was ist Osteopenie? | osteoporose.de

Osteopenie – die Vorstufe der Osteoporose

Osteoporose entsteht schleichend und meist ohne Vorwarnung. Wenn der Knochen beginnt an Festigkeit zu verlieren, aber noch keine Brüche entstehen, liegt eine sogenannte Osteopenie vor. Die Vorstufe der Osteoporose hat keine spezifischen Symptome, kann aber durch eine Knochendichtemessung diagnostiziert werden.

Was ist Osteopenie? Knochendichte als Kriterium

Osteopenie ist eine mögliche, aber nicht zwingende Vorstufe der Osteoporose. Doch wie können die Stadien voneinander abgegrenzt werden? Zur Beurteilung des Knochenzustandes wird der sogenannte T-Wert zu Hilfe genommen. Dieser gibt den Mineralgehalt der Knochensubstanz an, der auch mit der Abkürzung BMD (Bone Mineral Density) gekennzeichnet ist. Die Ermittlung des T-Werts erfolgt über eine sogenannte Knochendichtemessung (Osteodensitometrie), bei der mit vergleichsweise wenig Röntgenstrahlung Teile des Skeletts gescannt werden. Der T-Wert einer gesunden 30-jährigen Person dient als Bezug – das Alter, in dem die maximale Knochendichte erreicht ist.1 Die Einteilung der verschiedenen Schweregrade lautet wie folgt:
  • Schweregrad null (Osteopenie): Der T-Wert liegt zwischen -1 und -2,5, der Knochenmineralgehalt ist also erniedrigt. Zu Knochenbrüchen ist es aber noch nicht gekommen. Ab dem Zeitpunkt der Diagnose können bis zum Bruch noch Jahre vergehen.
  • Schweregrad eins (präklinische Osteoporose): Der Wert ist kleiner als -2,5, aber es liegen noch keine Frakturen von Wirbelkörpern oder anderen Knochen vor.
  • Schweregrad zwei (manifeste Osteoporose): Bei einem T-Wert unter -2,5 sind erste Wirbelbrüche – mitunter bereits durch alltägliche Dinge, wie das Heben eines Gegenstandes –entstanden. Das Risiko für weitere Brüche ist erhöht.
  • Schweregrad drei (schwere manifeste Osteoporose): Der T-Wert liegt auch hier unter -2,5, des Weiteren sind Knochenbrüche in den Extremitäten (meistens Oberschenkel oder Unterarm) und/oder Frakturen in mehr als vier Wirbeln aufgetreten.2
Zusätzlich zum T-Wert erfolgt eine Einteilung des Knochenzustands nach dem ICD-10-Diagnoseschlüssel, der für jede Erkrankung festgelegt ist:
  • ICD M80 Osteoporose mit pathologischer (krankhafter) Fraktur
  • ICD M81 Osteoporose ohne pathologische Fraktur
  • ICD M82 Osteoporose bei anderenorts klassifizierten Krankheiten (zum Beispiel bei einem Plasmozytom, einer bösartigen Tumorerkrankung)
Zusätzlich zu den verschiedenen Messverfahren ermittelt der Spezialist im Arztgespräch, ob bei Ihnen ein Risiko besteht, an Osteopenie oder Osteoporose zu erkranken. Alter, Lebensphase (zum Beispiel Wechseljahre) und Lebensgewohnheiten spielen eine Rolle bei der Knochengesundheit.

Welche Symptome treten bei Osteopenie auf?

Die Entstehung von Osteoporose sowie der Vorstufe davon ist ein schleichender und „stiller” Prozess. Das Problem dabei: Es gibt kaum Beschwerden, die auf eine Osteopenie hindeuten, wodurch eine frühzeitige Behandlung meist nicht stattfinden kann. Häufig wird die Knochenerkrankung frühestens bei den ersten Knochenbrüchen diagnostiziert, also wenn bereits eine Osteoporose vorliegt.
Eine eindeutige Aussage darüber, ob ein Patient an Osteopenie leidet, kann nur der Arzt treffen. Dafür muss er Untersuchungen wie eine Knochendichtemessung und Labortests verordnen, die aufzeigen, ob der Knochen schon an Festigkeit verliert.
Zwar gibt es nahezu keine Beschwerden, die direkt mit einer Osteopenie in Verbindung stehen, allerdings können erste Anzeichen darauf hindeuten:
  • dumpfe, wiederkehrende Rückenschmerzen
  • Buckelbildung der Wirbelsäule
  • Abnahme der Körpergröße
Außerdem können sogenannte Stress- oder Ermüdungsbrüche (mikroskopisch kleine Risse im Knochen) auf eine schlechtere Knochenzusammensetzung zurückzuführen sein. Ob diese Symptome auf eine Osteopenie hindeuten, kann jedoch nicht eindeutig gesagt werden. Um Sicherheit zu bekommen, sollten Betroffene in allen Fällen einen Arzt aufsuchen.

Die Therapie bei Osteopenie

Eine Osteopenie muss nicht zwangsläufig in einer Osteoporose enden. Steht fest, dass bei Ihnen eine Vorstufe zur Osteoporose vorliegt, können Sie selbst etwas für die Knochen tun:
  • Ernährung: Gerade Vitamin D und Kalzium sollten bei einer vorliegenden Osteopenie in Ihre Ernährung integriert werden. Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, das ein wichtiger Baustein der Knochen ist und für deren Stabilität sorgt.
  • Bewegung: Ein regelmäßiges und in der Intensität steigendes Trainingsprogramm beeinflusst den knochenaufbauenden Prozess positiv.3
  • Weniger Genussmittel: Alkohol und Nikotin sind schädlich für die Gesundheit, das ist nahezu jedem bekannt. Auch auf die Knochenzusammensetzung nehmen beide Stoffe Einfluss: Sie fördern den Abbau der Knochensubstanz. Deshalb ist es sinnvoll, den Konsum zu reduzieren oder am besten ganz darauf zu verzichten.
Mit einem gesunden Lebensstil können Sie also auch vorbeugend etwas für Ihre Knochengesundheit tun.

  1. Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e.V.: Knochenmasse und Knochendichte. URL: https://www.osd-ev.org/osteoporose/knochen/entwicklung/ (14.03.2019).
  2. Ärzteblatt: Meßwertinterpretation in der Osteodensitometrie: T-Wert entscheidend. URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/16618/Messwertinterpretation-in-der-Osteodensitometrie-T-Wert-entscheidend (19.03.2019).
  3. Ärzteblatt: Prävention und Therapie der Osteoporose: Die Bedeutung des Sports und der körperlichen Aktivität. URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/7898/Praevention-und-Therapie-der-Osteoporose-Die-Bedeutung-des-Sports-und-der-koerperlichen-Aktivitaet (15.03.2019).

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