Rund um Knochengesundheit: Das Fachgebiet der Osteologie
Wegen akuter Rückenschmerzen beim Notfallmediziner? Noch immer geraten Patienten mit Osteoporose manchmal zunächst an einen Arzt, der zwar die Beschwerden zu lindern vermag, aber im Anschluss keine ausreichende Behandlung in die Wege leitet. Der richtige Ansprechpartner ist in diesem Fall ein Facharzt aus dem Gebiet der Osteologie.
Was ist die Osteologie?
Die Osteologie ist ein Fachgebiet der Medizin, welches sich mit der
Lehre vom Knochen beschäftigt. Dabei sind die wichtigsten Aspekte vor allem der Aufbau des Knochens, der Knochenstoffwechsel, mögliche Erkrankungen des Skeletts aber auch das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln und Nerven.
Fachärzte auf dem Gebiet der Osteologie werden Osteologen genannt und bringen unterschiedliches Vorwissen, beispielsweise aus der Inneren Medizin, der Radiologie oder auch der Orthopädie mit.
Die Zusatzqualifikation des Osteologen gibt es seit dem Jahr 2004. Sie wird vom Dachverband Osteologie e.V. (DVO) nach bestandener Weiterbildung verliehen. Derzeit arbeiten rund 1700 Osteologen in Deutschland.1 Sie haben sich intensiv mit der Erkrankung Osteoporose auseinandergesetzt und sind daher wichtige Ansprechpartner für Betroffene.
Was machen die Osteologen?
Die medizinische Behandlung von Knochenerkrankungen zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Fachärzte für Osteoporose, den sogenannten Osteologen. Dabei nimmt die Osteoporose unter den Knochenerkrankungen einen hohen Stellenwert ein. Denn: Die Skeletterkrankung, bei der die Knochen immer poröser werden, betrifft in Deutschland circa 7 Millionen Menschen. Davon erhalten jedoch schätzungsweise nur 1,2 Millionen Patienten eine entsprechende Therapie.2 Dies liegt beispielsweise daran, dass die Osteoporose oftmals als „normale Alterserscheinung“ oder „Alte- Frauen-Krankheit“ abgetan oder die Behandlung von den Betroffenen als umständlich und wenig sinnvoll erlebt wird.
Fachärzte für Osteoporose wollen dies ändern, damit weniger Menschen osteoporosebedingte
Knochenbrüche erleiden oder weitere Einschränkungen durch die Krankheit erfahren müssen, die sich durch eine frühzeitige Behandlung hätten vermeiden oder wenigstens abmildern lassen können. Daher gehören zu den Aufgaben der
Osteologie
- die Aufklärung über die Bedeutung der Osteoporose,
- die Diagnose von Osteoporose mittels spezieller Tests, beispielsweise einer Knochendichtemessung sowie die
- regelmäßige Mitwirkung an der Weiterentwicklung der Leitlinie, nach der Osteoporose einheitlich behandelt werden soll.
Eine Hilfe, um diese Ziele zu erreichen, sind spezielle osteologische Schwerpunktpraxen. Diese verfügen über erfahrene Osteologen, weitergebildetes Personal, spezielle Diagnosemethoden und Kooperationen mit weiterführenden Institutionen, beispielsweise Kliniken.